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Premiere: „Bei der Feuerwehrt wird der Kaffee kalt“

Und immer bimmelt das verflixte Telefon!

Kinderbuchklassiker „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ findet auf die Opernbühne.

vonSören Ingwersen,

In den alten Bundesländern harrt es noch seiner Entdeckung, in den neuen ist es ein echter Klassiker: das 1969 erschienene Kinderbuch „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee“ kalt des Autors Hannes Hüttner und des Illustrators Gerhard Lahr, das im November seine Uraufführung als Kinderoper im Theater Chemnitz feiert.

Sieben Becher mit heißem Kaffee und sieben Stullen – damit wollen sich die Feuerwehrleute ihre Pause versüßen. Immerhin haben sie schon drei Einsätze hinter sich. Doch schon wieder bimmelt das Telefon: Oma Eierschecke hat versehentlich die Ofentür offengelassen und dadurch ihre Wohnung in Brand gesetzt. Da muss die Pause wohl noch warten. Nachdem das Feuer gelöscht ist, wollen die Helfer in der Not aber wirklich ihren Kaffee trinken. Ach herrje! Schon wieder Alarm! Der kleine Emil Zahnlücke ist beim Schlittschuhlaufen durch das Eis gebrochen. Ob das mit der Kaffeepause heute noch etwas wird?

Dirigent Oliver Ostermann bringt „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ auf die Bühne

Nicht nur bei der Feuerwehr, auch bei dem Komponisten und Dirigenten Oliver Ostermann klingelt oft das Telefon. Weil so viele Aufträge an ihn herangetragen werden, beschloss der 46-Jährige, seine Stelle als Erster Kapellmeister der Bühne Baden zum Ende der letzten Konzertsaison aufzugeben und fortan als Freiberufler seine Projekte zu verwirklichen. So dirigierte er im Sommer das Singspiel „Im Weiße Rössl“ in Bad Ischl, schrieb zusammen mit Komponist Jürgen Tauber die Musik zum Historienmusical „Die Schattenkaiserin“, das im September am Landestheater Innsbruck uraufgeführt wurde, und wird nach dem Gastdirigat seiner Kinderoper am Theater Chemnitz gleich nach Florida weiterreisen, um auch dort ein Orchester zu leiten.

Ein Leben, das fast so atemlos anmutet wie die turbulenten Feuerwehreinsätze der witzigen Figuren, von denen Oliver Ostermann und Librettist und Regisseur Alexander Kuchinka sich zu ihrem neuen Musiktheater für junge und auch ältere Zuhörer inspirieren ließen. Darin werden mit schmissigen Versen und Ohrwurm-verdächtiger Musik auch Episoden erzählt, die in der ursprünglichen Geschichte nicht vorkommen. So gibt es ein kleines Techtelmechtel zwischen Oma Eierschecke und Tierparkdirektor Futtersack. Oper ohne einen Schuss Romantik, das geht schließlich gar nicht.

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