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Komponistin Brigitta Muntendorf im Porträt

Untiefen musikalischer Floskeln ausloten

Die Werke von Brigitta Muntendorf bilden den Schwerpunkt bei „BASF Kunst & Kultur“

vonElisa Reznicek,

Für Brigitta Muntendorf ist es Liebe auf den zweiten Blick. „In der Schulzeit bin ich mit meiner Freundin zu Ligetis „Aventures“ gegangen. Wir wurden rausgeschmissen, weil wir einen Lachkrampf hatten. Damals habe ich diese Art von Musik wirklich nicht verstanden!“, erzählt die Komponistin erfrischend offen. Sie beginnt nach dem Abitur zunächst ein Medizinstudium, entscheidet sich letztlich aber doch für die größere Leidenschaft. „Bei Younghi Pagh-Paan an der HfK Bremen hat es bei mir Klick gemacht, was Neue Musik betrifft! Die mediale Auseinandersetzung kam gegen Ende des Studiums, das mich auch nach Köln führte, dazu.“

Brigitta Muntendorf: „Ich lasse mich nicht gern verorten“

Heute arbeitet die mehrfach ausgezeichnete crossmediale Klangarchitektin international, unterrichtet in Siegen und Köln und leitet das 2009 von ihr gegründete Ensemble Garage, für das sie teils auch schreibt. „Ich bin lieber zwischen den Zeilen, denn ich lasse mich nicht gern verorten“, betont Brigitta Muntendorf. Ihre Werke durchbrechen eindimensionale, alte Strukturen und reichen von Live-Performances mit Videos und Elektronik (unter anderem „Public Privacy“-Reihe) bis hin zur Social-Media-Opera „iScreen, YouScream!“. In eine Schublade passen sie nicht.

Ein stark bespielter Themenkomplex ist Digitalität. In Zeiten, in denen man das virtuelle Image fast so leicht wechseln kann wie das eigene Hemd, verändern sich Bedürfnisse und Beziehungen. Öffentlichkeit und Privatheit verschwimmen. „Die Frage ist, nach welchem Paradies wir heute streben und an welchen Werten wir uns orientieren. Selbstinszenierung ist dabei nur eines der Phänomene. […] Eine unerschöpfliche Inspirationsquelle!“

Auf der Suche nach medialer Sinnlichkeit

Dem Sujet nähert sich Muntendorf spartenverbindend auch mittels „Social Composing“, das Funktions- und Präsentationsweisen sozialer Netzwerke auf die Kompositionsarbeit überträgt. „Es gibt viele Möglichkeiten, Bewegtbilder, Klang und Instrumente im Sinne einer übergeordneten Musikalität einzusetzen. Sie sind dann mehr als die Summe ihrer Einzelteile, weil sie – in meinem Fall – durch Musik erfahrbar werden. Bei der Arbeit mit Elektronik, Video und Projektionen suche ich nach medialer Sinnlichkeit, in der sich alles bedingt und uns im besten Falle vergessen lässt, wie viel Technik auf der Bühne ist.“

Muntendorfs Social-Media-Opera „iScreen, YouScream!“:

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Mehr Informationen

Termin-Tipps:

Ludwigshafen Mi. 11.10. & Do. 12.10., 20:00 Uhr BASF-Feierabendhaus
Lise de la Salle (Klavier), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Hubert Soudant (Leitung)
Muntendorf: Crack, Mozart: Klavierkonzert Nr. 9 Es-Dur KV 271 „Jeunehomme“, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944

Ludwigshafen Fr. 13.10., 20:00 Uhr BASF-Gesellschaftshaus
Porträtkonzert Brigitta Muntendorf
GrauSchumacher Piano Duo, ensemble aisthesis, SCHOLA HEIDELBERG

Ludwigshafen Sa. 14.10., 20:00 Uhr Cinema Paradiso & Arte
Muntendorf: Social-Media-Oper „iScreen, YouScream!“
Ensemble Garage

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