Ein 30-jähriger Tenor, dem euphorisierte Kritiker in Aussicht stellen, ein neuer Fritz Wunderlich zu werden, könnte leicht übermütig werden. Nicht so der Schweizer Mauro Peter, der seit einigen Jahren gleichermaßen als Lied- und Opernsänger brilliert. Als Ensemblemitglied am Zürcher Opernhaus hat Peter bereits Schuberts „Schöne Müllerin“ und Schumanns „Dichterliebe“ mit seinem ehemaligen Lehrer Helmut Deutsch am Klavier auf CD aufgenommen.
Geboren wurde Mauro Peter 1987 in Luzern, wo er Sängerknabe war, ehe er sich ab 2008 in München ausbilden ließ. 2012 gewann er den ersten Preis sowie den Publikumspreis beim Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau.
Auf die Frage, ob er sich als „Senkrechtstarter“ verstehe, antwortete Mauro Peter dem Luzerner Onlinemagazin zentralplus vor kurzem: „Es steckt sehr viel harte Arbeit dahinter. Auch der Anteil von Talent ist immer so eine Sache. Was man daraus macht, ist die eigentliche Arbeit. Ich verstehe gut, dass ich als „Shootingstar“ wirken kann, aber ich sehe das nicht so. (…) Für mich ist es eine kontinuierliche Entwicklung. Aber auf dem Niveau, auf dem ich singe, ist die Konkurrenz trotzdem groß. Man kann nicht einfach Däumchen drehen, nur weil man Tenor ist.“
Mauro Peter: Der Liedgesang liegt ihm besonders am Herzen
Und so ist Mauro Peter auch viel auf Reisen, gastiert an den großen Bühnen in London, München, Hamburg, Berlin, Mailand, bei den Salzburger Festspielen oder in Lyon, wo er 2013 mit großem Erfolg den Tamino sang. Eine Rolle, für die er ein Jahr später auch in einer Neuproduktion der Oper Zürich besetzt wurde und die ihn 2015 abermals nach Frankreich, an die Opéra de Bastille in Paris führte.
Spätestens seit Mauro Peter 2014 in einem kompletten Mozart-Da-Ponte-Zyklus von Nikolaus Harnoncourt im Theater an der Wien zu hören war, wird der lyrische Tenor gern in einem Atemzug mit dem Salzburger Komponisten genannt. Beim „Festlichen Opernabend“ am Nationaltheater Mannheim wird Peter ebenfalls in seiner Paraderolle als Tamino in Mozarts „Zauberflöte“ zu erleben sein. An seiner Seite steht die weltweit gefeierte russische Koloratursopranistin Albina Shagimuratova als Königin der Nacht.
Mauro Peter über Schuberts „Goethe-Lieder“: