Markovich kann genausowenig wie vor ihm Hamelin und Tanyel die Klavierkonzerte Xaver Schwarwenkas retten. Dabei geht er mit der gebotenen Rigorosität zu Werke, unterstreicht pianistisch glanzvoll den Zug ins Majestätische dieses Berliner Komponisten aus Posen, der gern mit polnischen Einflüssen kokettierte. Scharwenka war um 1900 eine große Nummer, auch in den USA, und man versteht den damaligen Erfolg seiner von Liszt geprägten, überaus kraftvoll-brillanten Konzerte. Sie leiden auch keineswegs unter Erfindungsarmut, klingen streckenweise mitreißend, sind aber zu chaotisch geraten. Die Fantasieformen hinterlassen eher den Eindruck von Willkür als von improvisatorischer Freiheit. Außerdem ermüdet der hymnische Überschwang in Permanenz. Zieht man noch die konservative Tendenz in Betracht, so wird klar, warum Scharwenkas Werke ihren Schöpfer nicht überleben konnten.
CD-Rezension Alexander Markovich
Hymnische Müdigkeit
Engagierte Reha-Maßnahme für einen, der nicht zu retten ist: Alexander Markovich spielt die Klavierkonzerte von Scharwenka
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