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Rezension Anna Lucia Richter – Brahms: Lieder

Atmosphärische Miniepen

Auf ihrem Debütalbum als Mezzosopranistin gelingt Anna Lucia Richter das Natürliche in den Liedern von Johannes Brahms, am Piano begleitet grandios Ammiel Bushakevitz.

vonRoland H. Dippel,

In den Höhen hört man sehr viel Schönes aus ihrer Sopran-Vergangenheit. Bei ihrem ersten Soloalbum als Mezzosopran nähert sich Anna Lucia Richter den in hoher Komplexität zwischen Schlichtheit und vorgeblicher Naivität angesiedelten Brahms-Liedern mit künstlerischer Lauterkeit. Zum jetzigen Stand ihres Fachwechsels gelingt ihr das Natürliche besser als die dramatische Differenzierung von Brahms‘ emotionalen und narrativen Ausdrucksnuancen. Die Führung hat der grandiose Pianist Ammiel Bushakevitz auch im Piano. Er folgt der Stimme genau, macht aus Andeutungen in Noten und Versen gerne ein atmosphärisches Miniepos. Besonders gut zusammen kommen beide in der schwarzen Idylle „Feldeinsamkeit“, während „Vergebliches Ständchen“ im Verhältnis zur Dringlichkeit und Gefahr der Situation etwas gemächlich bleibt. Wichtiger als Textverständlichkeit sind immer die Melodien. Diese strömen oft betörend.

Anna Lucia Richter
Anna Lucia Richter

Brahms: Lieder

Anna Lucia Richter (Mezzosopran), Ammiel Bushakevitz (Klavier)
Pentatone

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