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Rezension Anna Prohaska – Kurtág: Kafka-Fragmente

Fragmente verschmelzen zum Kunstwerk

Anna Prohaska und Isabelle Faust zerstreuen mit György Kurtágs „Kafka-Fragmenten“ alle Schwellenängste gegenüber Neuer Musik.

vonRoland H. Dippel,

Zwei eindrucksvolle Künstlerinnen zerstreuen alle Schwellenängste gegenüber Neuer Musik. Die in ihrer Entstehungszeit leicht anstößigen Texte Kafkas vertonte György Kurtág vom zischenden Flüstern bis zu machtvollen Kantilenen mit kraftvollen Mitteln. Anna Prohaska zeigt in diesen Momentaufnahmen die gleiche Unbefangenheit wie bei Crossovers mit Bach. Ihr in jüngster Zeit leicht eindunkelnder Sopran und das virtuose Spiel von Isabelle Faust harmonieren großartig in diesem bemerkenswertem Opus, dessen kürzeste Episoden nur kurze Augenblicke dauern. Aphorismen, Sekundeneindrücke und poetische Bilder reihen sich, gesteigert durch die Bedeutungsamplitude der Musik, zu einem vielgestaltigen Universum. In nur 35 Jahren hat sich der Zyklus einen stabilen Repertoireplatz erobern können. Er bestätigt die Relevanz der Gattung Lied für die Gegenwart und bereichert diese mit zupackend kreativer Vitalität.

Anna Prohaska und Isabelle Faust
Anna Prohaska und Isabelle Faust

Kurtág: Kafka-Fragmente

Anna Prohaska (Sopran), Isabelle Faust (Violine)
harmonia mundi

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