Das Fett ist weg. Und auf einmal treten verborgene Schichten klarer hervor … Antje Weithaas und die Camerata Bern haben das Violinkonzert von Johannes Brahms aufgenommen. Reich gefüllt ist der CD-Katalog mit diesem Werk, doch was das Schweizer Ensemble und seine solistische Leiterin damit anstellen, verdient größte Anerkennung. Mit gerade einmal 20 Streichern wirkt das Orchester schlank – wodurch die Bläser ebenso an Bedeutung gewinnen wie auch an Kontur. Nicht etwa weil sie lauter klingen, vielmehr treten die Geheimnisse dieser Musik gerade im Leisen hervor. Vor allem im zweiten Satz: Der gelingt zutiefst berührend. So frei, so natürlich, so herrlich im Verbund mit der Geige entsteht ein eigener Zauber. Den Finalsatz hat man gewiss schon rasanter, virtuoser, polierter gehört. Doch darum geht es Weithaas und den Bernern nicht: Sie lassen bei aller rhapsodischer Verve die einzelnen Themen ungemein differenziert hervortreten. Und auch das zweite Werk auf diesem Album, das G-Dur-Streichquintett in einer Bearbeitung für Streichorchester, wird nicht minder feinsinnig interpretiert.
CD-Rezension Antje Weithaas
Entschlackungskur
Das Violinkonzert von Brahms neu gehört – dank Antje Weithaas und der Camerata Bern
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Die deutsche Geigerin Antje Weithaas wurde 1966 im brandenburgischen Guben an der Grenze zu Polen geboren. Schon im Alter von vier Jahren entdeckte sie die Geige für sich und studierte später an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Ihr internationaler…
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