Aus Geigen-Girlies werden … große Künstlerinnen. Zumindest gelegentlich wie im Falle Arabella Steinbachers: Bezaubert doch die Münchnerin inzwischen mit äußerer wie innerer Schönheit, vermag längst nicht mehr allein mit virtuosen Reißern des Genres zu begeistern, sondern auch mit klug durchdachten Interpretationen zu berühren. Da kommen ihr die drei Mozart-Konzerte gerade recht: Denkanstöße statt Gefiedel lautet die Devise – die von den Festival Strings Lucerne unter Daniel Dodds nur zu gern aufgenommen wird: Prägnant und doch bedachtsam hat hier selbst jede Nebenfloskel noch ihre Botschaft. Und Steinbacher nutzt die so bereitete Bühne für Sanglichkeit und Poesie (KV 218), lässt einen ungemein feinsinnigen, in seiner Introvertiertheit höchst stimmigen Mozart entstehen. Eine unaufdringliche Raffinesse, deren intelligente Phrasierung auch das berühmte A-Dur-Konzert zur eleganten Delikatesse werden lässt, während ihr fein und intim angelegtes Lieblingsstück – als Achtjährige spielte sie das G-Dur-Werk erstmals – nicht zuletzt durch das von tiefem Schmerz erfüllte Adagio besticht. Stilsicherheit par excellence!
CD-Rezension Arabella Steinbacher
Denkanstöße statt Gefiedel
Hinreißend: Arabella Steinbacher mit Mozarts G-Dur-Konzert, an das sie sich als Achtjährige erstmals wagte
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Arabella Steinbacher, die Violinvirtuosin mit dem „transparenten silbernen Ton“ (Deutschlandradio), gehört ohne Zweifel zu den führenden Geigerinnen unserer Zeit. Ihr internationaler Durchbruch gelang ihr 2004 mit einem herausragenden Debüt beim Orchestre Philharmonique de Radio France unter der Leitung von Sir Neville Marriner…
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