Willkommen im Wechselbad der Gefühle – glücklicherweise beschreibt das lediglich die Gemütszustände der Komponisten und nicht die der Interpreten. Feurig fegt das 2009 gegründete Aris Quartett über Zemlinsky und Bartók. Aber auch mit den Momenten des Innehaltens wissen die Musiker umzugehen, was die Spannung zusätzlich erhöht. Speziell bei Zemlinskys drittem Satz wird klar: Das Quartett scheint sich hier besonders viele Gedanken gemacht zu haben. Denn die Tempoübergänge gelingen auf natürliche Weise und der Übergang zum Schlusssatz ist wundervoll fließend. Überhaupt scheint das Quartett nun freier, im Gegensatz zum ab und an sehr druckvollen Spiel in den ersten beiden Sätzen. Bei Bartók werden die Gemütslagen erneut ins Extreme getrieben. Hier kosten die Musiker sowohl die stillen, wie auch die wuchtigen Momente voll aus und formen dabei einen solch plastischen Klang, der, vereint mit ihrem ausgewogenen Zusammenspiel, auf viele weitere Aufnahmen hoffen lässt.
Zemlinsky: Streichquartett Nr. 2 op. 15
Bartók: Streichquartett Nr. 5 Sz 102
Aris Quartett
telos music