Seit Barrie Kosky 2012 die Komische Oper in Berlin übernahm, hat diese sich zum Trendsetter der Musiktheaterszene entwickelt. Seine Eröffnungspremiere mit den drei erhaltenen Monteverdi-Opern an einem Tag lässt sich da durchaus als persönliches, ästhetisches Manifest lesen. Radikal von heute gedacht, sinnenprall, spontan, wie improvisiert und doch perfekt im Timing wirkt dieses von Elena Kats-Chernin denkbar exotisch neu instrumentierte Operntheater, für dessen Konsum man keinerlei Vorkenntnisse braucht. Volks- und Regietheaterästhetik treffen auf den leeren Raum und lassen es krachen. Die Kostüme sind bunt, die Masken bunter. Es wird enthusiastisch gespielt, expressiv und eminent textverständlich auf Deutsch gesungen. Es geht um Lebensfreude, Spaß und Wahrhaftigkeit im Ausdruck, eher selten um saubere Koloraturen oder feine Verzierungen. Ein Fest für Theaterfreunde, nichts für Alte-Musik-Puristen!
DVD-Rezension Barrie Kosky
Radikal und sinnenprall
Lebensfreude, Spaß und Wahrhaftigkeit im Ausdruck: Monteverdis erhaltene Opern als Fest der Sinne im 21. Jahrhundert
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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