Obwohl die beiden Werke gerade mal 40 Jahre auseinanderliegen, sind größere Kontraste kaum denkbar: hier Prokofjews widerborstiges Werk, tückisch schwer zu spielen (und selten live zu hören), da das klassische Virtuosenschlachtross, ein Abgesang auf die zu Ende gehende Romantik und zigfach eingespielt. Doch die grade mal 22-jährige Italienerin meistert diesen Spagat bravourös. Für Prokofjew bringt sie die nötige Härte und rhythmische Prägnanz mit – wie sie das Allegro tempestoso-Finale zur Kulmination treibt, hat eine schon fast anarchische Wucht. Aber sie besitzt auch das Gespür für die eisige Weltverlorenheit in den langsamen Passagen. Und auch ihr Tschaikowsky ist absolut konkurrenzfähig: mit Gefühl, aber nie sentimental, schlank und straff und technisch unanfechtbar spielt sie den Dauerbrenner. Antonio Pappano am Pult mischt eine Prise mediterrane Leichtigkeit in den Orchestersatz.
CD-Rezension Beatrice Rana
Eisige Weltverlorenheit
Die italienische Pianistin Beatrice Rana spielt Klavierkonzerte von Prokofjew und Tschaikowsky
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Sie gehört zu den ganz großen Talenten am italienischen Pianistenhimmel: Beatrice Rana wurde 1993 in eine Musikerfamilie geboren und hat längst ihren ganz eigenen Zugang zur Musik gefunden. Ihrem Faible für russische Musik hat sie 2015 auf Album mit Klavierkonzerten von Prokofjew…
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