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CD-Rezension Berlin Guitar Trio

Bach und die anderen Latinos

Das Berlin Guitar Trio verbindet nicht nur intelligent Bach und Bossa, sondern zeigt auch sinnlich, wie lebendig und leichtfüßig beides klingen kann

vonEcki Ramón Weber,

Jazzige Latino-Musik und Barockwerke haben einiges gemeinsam: treibende Rhythmen, quirlige Phrasen und einen improvisatorischen Zug. Das Berlin Guitar Trio macht diese unerwarteten Querverbindungen jetzt überzeugend nachvollziehbar, wenn sie Bossa und Tango auf Vivaldi- und Bach-Arrangements treffen lassen und dazu noch Klassisches von Haydn und die brasilianisch beeinflusste Scaramouche-Musik von Darius Milhaud hinzufügen. Dieser war als junger Mann Botschaftssekretär in Rio. Das alles ist nicht nur hochinspiriert, sondern technisch so präzise und ausgefeilt, dass die drei Gitarren duftig und lässig, funkelnd und wendig sowohl komplexe Rhythmen als auch tückisch verschlungene Melodiewendungen erklingen lassen. Dieses Trio versteht sein Fach meisterlich und hatte hörbar eine Menge Spaß an der Sache. Das ist Gitarrenmusik, die direkt wirkt. Mit diesem Groove kann der Sommer bald kommen.

Bellinati: Baião de Gude, Vivaldi: Concerto a-Moll op. 3/8, Haydn: Adagio aus Streichquartett op. 2 Nr. 2, Pujol: Fin de Siglo, Bach: Präludium und Fuge BWV 861, Albéniz: Granada, Milhaud: Scaramouche Suite
Berlin Guitar Trio (David Bartelt, Aurélie Olivéros & Philipp Niedrich)
barteltmusic

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