Bertrand Chamayou, der an dieser Stelle einmal behauptete, er sei „bei Ravel zuhause“, hat nun dessen sämtliche Klavierwerke aufgenommen. Sehr beeindruckend. Denn es gelingt ihm, das mitunter Mechanisch-Etüdenhafte seiner Musik in erzählende Klangwelten zu überführen. Die pointierten Rhythmen klingen oft tänzerisch und nicht bohrend, die gleißenden Läufe bewahrt er vor metallisch wirkendem Weiß. Wer es rasanter, virtuoser mag, wird in der reichen Ravel-Diskographie schnell Alternativen finden. Wer aber schätzen kann, wie die Jeux D’Eaux perlen, wie die Une Barque sur L’Océan gleitet, wer den oft zur blanken Technik-Nummer entnährten Scarbo im Wechsel aus geheimnisvoller Ahnung und Groteske erleben möchte, darf sich Chamayou sorgenfrei anvertrauen. Mit dem Pedal so behutsam umzugehen weiß, wer in den Piano-Regionen so viele Abstufungen zu erzeugen vermag, beweist brillante Qualitäten.
CD-Rezension Bertrand Chamayou
In der Ahnung reift die Kraft
Sehr beeindruckend: Bertrand Chamayou hat Ravels sämtliche Klavierwerke aufgenommen
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Bertrand Chamayou wurde in Toulouse geboren und bereits früh von Pianist Jean-François Heisser, später Chamayous Lehrer am Pariser Conservatoire, entdeckt. Weitere Studien führen Bertrand Chamayou danach unter anderem zu Maria Curcio nach London. Mit seinen Debüts beim Gewandhausorchester Leipzig, Konzerthaus Orchester Berlin,…
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