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Buchrezension – Stefan Franzen: Ohren auf Weltreise

Wie klingt die Welt?

Stefan Franzen gibt Musiktipps für jeden Tag des Jahres.

vonEcki Ramón Weber,

Kennen Sie den Mozart Indiens, Uppalapu Srinivas? Oder die Geschichte, wie die Hornistin Sarah Willis zum Mambo kam? Oder die politische Bedeutung der Sahraui-Gesänge aus der Westsahara? Subversive Underground-Klänge Chinas? Und wussten Sie, dass Musik von Dvořák in irischen Folk gelangte? Dies und vieles mehr erfährt man in der Neuerscheinung „Ohren auf Weltreise“. Dieser fantastische Begleiter durchs Jahr geht weit über Musikkalender mit ihrer Kurzprosa zu Jubel- und Gedenktagen hinaus. Der Autor, der Freiburger Journalist Stefan Franzen, ist ein leidenschaftlicher Musikhörer und -kenner.

Schriftsteller Stefan Franzen ist auch im Hörfunk tätig
Schriftsteller Stefan Franzen ist auch im Hörfunk tätig

Die 366 Artikel, die sein Buch versammelt, können täglich in einem Schaltjahr abgehakt werden. Aber das Dargestellte ist so spannend, dass man sich nicht gedulden will, sondern einfach immer weiter in die Musikszenen eintauchen will, die Franzen schildert. Dies liegt vor allem an seinem anschaulichen, persönlich gefärbten Erzählstil. Seine Begeisterung überträgt sich direkt. Für tatsächlich jeden Musikfan, egal aus welcher Ecke er kommt, gibt es eine Menge zu entdecken. Die Klassikliebhaber erfahren etwa Geschichten zu Piazzolla, Falla, Grieg, den schottischen Lieblingsautor Beethovens oder zu Troubadourmusik. Das Beste: Franzen schafft es mit seinen Schilderungen, Anekdoten und Erinnerungen wirklich, die Neugier zu wecken und über den Tellerrand zu blicken. Nur zu gerne möchte man all die erwähnten Stücke, die über QR-Codes auf Playlisten zu finden sind, kennenlernen. Ein Buch, nicht nur für 2025, sondern fürs Leben.

Ohren auf Weltreise. Mit 366 globalen Musikgeschichten durchs Jahr
Stefan Franzen
Hannibal, 464 Seiten
25 Euro

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