Er stilisiert sich gern zum Enfant terrible der Organistenzunft, schilt Silbermannorgeln gern als „langweilig“ und herkömmliche Kollegen provokativ als „exzentrisch“, weil sie ein ganzes Leben an einem Instrument verbrächten. Weil Cameron Carpenter analoger Pfeifenorgeln überdrüssig war, hat er sich eine elektronische bauen lassen, die aus aller Herren Länder gesampelte Klänge vereint – im klanglichen Mix zwischen Kino-, Pfeifen- und Hammondorgel. Die Debüt-CD dieses transportablen Instruments vereint eine durchaus kluge Zusammenstellung von Ohrwürmern einerseits, Kostbarkeiten wie Duprés Weihnachtsvariationen andererseits. Stilfanatiker dürften die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, experimentierfreudige Hörer sich dagegen am unzweifelhaft meisterhaften Tastenspiel berauschen, denn Carpenter ist natürlich ein großartiger Organist. Ob der zuweilen quäkende Klang wirklich schön ist, bleibt eine Geschmacksfrage.
CD-Rezension Cameron Carpenter
Eine Frage des Geschmacks
Cameron Carpenter an seiner Touring Organ: Kluge musikalische Auswahl – der Klang eine Frage des Geschmacks
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1981 in Pennsylvania geboren, zählt Cameron Carpenter zu den erfolgreichsten Organisten weltweit. Sein Repertoire reicht weit über die Musik von Johann Sebastian Bach hinaus. Neben der klassischen Orgelliteratur spielt Cameron Carpenter Bearbeitungen von Klavier- und Orchestermusik und komponiert eigene Werke. Schon mit…
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