Vor zwei Jahren erhielt sie das französische Grammy-Gegenstück „Les Victoires de la Musique“, beim Wettbewerb der European Broadcasting Union wurde sie als Newcomerin 2014 gekürt. Auf ihrer aktuellen Einspielung bestätigt sie erneut, wie verdient diese Auszeichnungen waren: Die Cellistin Camille Thomas versammelt auf der Neuerscheinung „Réminiscences“ mit dem Pianisten Julien Libeer französisches Repertoire des Fin de siècle: Franck, Saint-Saëns Fauré, Ysaÿe, Duparc. Thomas‘ Spiel ist sehr ausdrucksvoll, ja berückend, auch mal scharf akzentuiert, mitunter raffiniert gekörnt, mit dunklem Körper, doch stets schlank und wandlungsfähig. Dem Dialog mit dem Klavier, das sich auch mal schwärmerisch und schwelgerisch gibt, merkt man deutlich an, wie aufeinander eingeschworen dieses Team ist. Beide Musiker erreichen eine perfekte Balance zwischen fragiler Sensibilität, Klangsinnlichkeit und dramatischer Verdichtung. Gleichzeitig wirkt das Ganze geradezu selbstverständlich entspannt, was nur funktioniert, wenn jemand sich seiner technischen Meisterschaft sicher sein kann. Sehr authentisch.
Réminiscences
Fauré: Élégie – Après un rêve op. 7 Nr. 1, Les Berceaux op. 23 Nr. 1, Sicilienne op. 78, Saint-Saëns: Le cygne, Sérénade op. 16, Franck: Violinsonate A-Dur, Ysaÿe: Cellosonate op. 28, Duparc: L’invitation au voyage
Camille Thomas (Violoncello), Julien Libeer (Klavier)
La Dolce Volta