Sie ist nicht gerade ein Ausdruckswunder, auch seelenvolle Innigkeit sucht man bei ihr vergebens. Doch wem es um Virtuosität und technische Raffinesse geht, der kommt bei Chen Reiss auf seine Kosten. Extremhöhen machen der Amerikanerin nicht nur keine Angst, sondern scheinen ihr sogar Spaß zu bereiten. Ihr klarer Sopran erinnert dabei an einen Gebirgsbach, kalt und erfrischend. Rein lyrische Stücke wie Susannas Rosenarie zählen nicht zu ihren Stärken, das wirkt nur perfekt und langweilig. Auch mit der Komik einer Despina weiß sie wenig anzufangen. Ihre atemberaubend sicheren und dabei überhaupt nicht mechanischen Koloraturen aber dürften jeden begeistern.
CD-Rezension Chen Reiss: Liaisons
Wie ein Gebirgsbach
Chen Reiss beeindruckt in den Koloraturen, klingt aber manchmal ein wenig kalt und gefühlsarm
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Eigentlich wollte Chen Reiss Balletttänzerin werden, dann überwog aber die Liebe zum Gesang. Nach ihrer Ausbildung an der Thelma Yellin High School of the Arts setzte die 1979 in Herzlia geborene Sopranistin ihr Studium in New York fort und startete ihre internationale…
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