Konzertarien sind eine komplexe Angelegenheit, abstrahierte Mini-Dramen, die expressives und sensibles Singen genauso verlangen, wie eine offene und gut informierte Zuhörerschaft. Christiane Karg erweitert mit diesem Programm bewusst ihr Repertoire, verlässt das sichere Terrain des lyrischen Koloratursoprans, auf dem sie derzeit das Maß der Dinge sein dürfte. Das Ergebnis ist bestrickend, zumal im oberen Register, wo ihre schwebenden Bögen ihresgleichen suchen. Allerdings wirkt ein Stück wie Beethovens berühmtes O Perfido durchaus hart erarbeitet, erscheint die Stimme im einleitenden Rezitativ leicht spröde, wird das tiefe Stimmregister sehr vorsichtig angesteuert. Hier entsteht, anders als in den ausgewählten Stücken von Haydn und Mendelssohn, keine „Scene!“, kein intensives kleines Drama. Hier bleibt es bei überaus hörenswerter, vom Spezialistenensemble Arcangelo feurig mitgestalteter Musik.
CD-Rezension Christiane Karg
Schwebende Bögen
Raus aus der reinen Lyrik: Christiane Karg erweitert mutig und hochmusikalisch ihr Repertoire
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Bereits mit 14 Jahren erhielt die 1980 geborene Sopranistin Christiane Karg Gesangsunterricht. Schnell stellten sich erste Erfolge ein. So gewann sie 1994 und 1996 den bayerischen Landespreis für Gesang. Nach ihrem Abitur studierte Christiane Karg bei Heiner Hopfner am Mozarteum in Salzburg…
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