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Rezension Claudio Bohórquez – Poetica

Intimität und Großartigkeit

Claudio Bohórquez und Péter Nagy nehmen Schumanns Kostbarkeiten als Ausstellungsflächen ihres phänomenalen Könnens.

vonRoland H. Dippel,

Kein Wunder, dass Instrumentalisten sich Robert Schumanns Liederzyklus „Dichterliebe“ bemächtigen. Der Komponist hatte bei mehreren seiner Kammerwerke an verschiedene Solobesetzungen gedacht. Auch war die Aufführung von Arrangements, Potpourris und Variationen in Salons und Konzertsälen selbstverständlich. Hier gelingt Claudio Bohórquez und Péter Nagy bei ihren Usurpationen, die zum Teil in Arrangements von Schumanns Musikerkollegen Robert Hausmann und Friedrich Grützmacher erklingen, eine Synthese von Intimität und Großartigkeit: Virtuosität, die man nicht merkt, und eine Rundung von Tönen, durch die eine Erörterung des Unterschieds zwischen echter und inszenierter Emotion gegenstandslos wird. Bei allem Nuancenreichtum der Klangverschmelzungen nehmen Bohórquez und Nagy diese Kostbarkeiten als Ausstellungsflächen eines phänomenalen Könnens und schützen es dadurch vor falscher Sentimentalität.

Claudio Bohórquez © Neda Navaee
Claudio Bohórquez © Neda Navaee

Poetica
Schumann: Dichterliebe op. 48, Drei Fantasiestücke op. 75, 3 Romanzen op. 94, Fünf Stücke im Volkston op. 102 & Märchenbilder op. 113

Claudio Bohórquez (Violoncello), Péter Nagy (Klavier)
Berlin Classics

Sehen Sie den Trailer zum Album „Poetica“:

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