Dieser aus jeder Pore der Partitur strömende Charme, diese musikantische Inspiriertheit, diese mitreißende Melodik machen Jaromír Weinberger zum idealtypischen Komponisten aus Böhmen. 1896 in der Donaumonarchie geboren, stieg der Reger-Schüler bis zum Beginn der 30er Jahren in den Olymp der populärsten Operettenmeistern auf, Richard Tauber sang, Erich Kleiber und Clemens Krauss dirigierten ihn. Als tschechischer Jude mit deutschem Namen musste er freilich verstummen, nahm sich 1967 im amerikanischen Exil das Leben. Ulrike Hessler, der verstorbenen Intendantin der Semperoper, ist es eine furiose Wiederentdeckung zu danken. Die Komische Oper um den legendären Dudelsackspieler Schwanda ist ein Juwel – mit ihrer glänzenden Farbenpracht der Instrumentation, dem volkstümlichen Ton und den traditionellen Tänzen sowie eben jenem Schuss Sentiment, der ohne Umschweife zu Herzen geht. Die Staatskapelle Dresden unter Constantin Trinks musiziert ebenso hingebungsvoll wie das erfrischend starfreie Ensemble um den baritonalen Sympathieträger Christoph Pohl und den verführerischen Tenor des Ladislav Elgr singt.
CD-Rezension Constantin Trinks
Böhmisch musikantisch
Jaromír Weinbergers Komische Oper um den legendären Dudelsackspieler Schwanda ist eine furiose Wiederentdeckung
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Constantin Trinks studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe Klavier bei Günter Reinhold und Dirigieren bei Wolf-Dieter Hauschild. Bereits während des Studiums arbeitete Trinks als Korrepetitor und persönlicher Assistent von Kazushi Ōno am Badischen Staatstheater Karlsruhe, bevor er dort im Jahre…
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