Seit 2017 treten Peter Steiner und Constanze Hochwartner als Duo auf. Ihre Instrumente Posaune und Orgel sind – zumindest im christlich geprägten Raum – stark mit dem Sakralen verbunden. Doch es geht auf Ihrem Album „Binary Star“ weder um Posaune schmetternde Engel noch um Orgelchoräle. Stattdessen führt es sie in einen weiten Kosmos: Sie erkunden den Space-Odyssey-Beginn von Strauss‘ „Zarathustra“, Holsts „Planets“ und Musicalklänge von Lloyd Webber. Das Ergebnis: Der „Zarathustra“ wirkt ein bisschen hüftsteif, die Galaxis von Holst dagegen ist höchst belebt, da fliegen Funken und Sternenstaub. Das Adagio aus Dvořáks Sinfonie Nr. 9 wärmt das Herz, bei Mahlers Urlicht setzt tatsächlich meditatives Glühen ein. Williams‘ heroische Olympia-Musik von Atlanta 1996 erobert sich mit feierlichem Strahlen den Raum, bei Lloyd Webber wird es dramatisch. Und Barbers feinnervig vibrierendes Streicher-Adagio wird zur sich auftürmenden Orgelklangwolke.
Constanze Hochwartner, Peter Steiner – „Binary Star“
Werke von Strauss, Holst, Dvorák u.a.
Edel / Berlin Classics