Nun also auch sie. Die Mitglieder des Cuarteto Casals möchten in den Olymp und haben nun den ersten Teil einer Gesamtaufnahme mit Beethoven-Quartetten vorgelegt, drei CDs mit Beiträgen aus der Frühphase, der Nr. 1 aus op. 59 sowie zwei späten Quartetten. Das klingt nicht so revolutionär, so grimmig und entschlossen, so radikal wie zuletzt beim Belcea Quartet oder auch beim Artemis Quartett. Dennoch kommt das Cuarteto Casals zu überzeugenden Ergebnissen. Beethoven wirkt hier mehr klassisch, denn es wird mit sehr genauer Abstimmung musiziert. Der Klang ist bestens ausbalanciert, die Attacken und schroffen Wechsel gelingen mit großer Klarheit und ohne zusätzlich mitzudenkende Ausrufezeichen. Die ergeben sich aus dem Vortrag wie von selbst. Was hier dominiert, ist eine ungemeine Feinheit. Dieser Beethoven erscheint fast gläsern, besonders im Leisen, und stellenweise ungewohnt zerbrechlich.
Beethoven: Streichquartette Vol. 1
Nr. 1 F-Dur op. 18 Nr. 1
Nr. 3 D-Dur op. 18 Nr. 3
Nr. 4 c-Moll op. 18 Nr. 4
Nr. 7 F-Dur op. 59 Nr. 1
Nr. 12 Es-Dur op. 127
Nr. 16 F-Dur op. 135
Klaviersonate Nr. 9 E-Dur op. 14 Nr. 1 in der Bearbeitung Beethovens für Streichquartett
Cuarteto Casals
harmonia mundi (3 CDs)