Das spanische Cuarteto Casals nimmt sich das nächste zyklische Projekt vor und sämtliche Streichquartette von Dmitri Schostakowitsch in Angriff. Auf einem Doppel-Album eröffnen die ersten fünf Werke den neuen Zyklus. Es ist schwierig, die Wandlungsfähigkeit des Komponisten in Form eines einheitlichen Ansatzes zu vermitteln. Doch will das Cuarteto Casals das überhaupt – Einheit mit Vielfalt? Das spanische Ensemble findet sich vom ersten Takt an sicher und gut zurecht in der Mixtur aus verschiedenen Formen und stilistischen Anleihen, und doch fügt sich das durchaus zu einem Schostakowitsch-spezifischen Ton, gepaart aus Gegensätzen wie Melancholie und Humor, Wärme und blitzender Leuchtkraft. Vor allem gelingt es, die Intimität dieser Musik so einzufangen, dass diese Quartette wie eine private Kehrseite gegenüber den großen, öffentlich argwöhnisch beäugten Sinfonien erscheinen.
Schostakowitsch: Streichquartette Nr. 1-5
Cuarteto Caslas
harmonia mundi