An schönen Momenten mangelt es nicht. Daishin Kashimoto, Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, und Pianist Konstantin Lifschitz haben Beethovens sämtliche Violinsonaten aufgenommen und deuten sie schwungvoll und flüssig, frei von Show, frei von zur Schau getragenem Selbstbewusstsein. Allerdings domestizieren sie diese Musik zu sehr. Gerade in den rauschenden Ecksätzen, bei den vielen plötzlichen Umschwüngen in Beethovens Musik bleibt das Duo Kashimoto-Lifschitz seinem verhaltenen Ansatz treu: viel Wohlklang, viel Kalkuliertheit, auf Kosten von Spannung und Erregung. Es gibt himmlische Momente wie im Mittelsatz der A-Dur-Sonate op. 30, Nr. 1; und es gibt verstörende Momente wie in der Kreutzer-Sonate, wo bereits der Beginn Rätsel aufgibt: Das muss geheimnisvoll klingen und auf etwas Gewaltiges vorausdeuten. Doch das geschieht nicht. Auch mangelt es im weiteren Verlauf am Mut zum Extremen.
CD-Rezension Daishin Kashimoto
Wohlklang statt Risiko
Schwungvoll, aber zu kalkuliert: Daishin Kashimoto und Konstantin Lifschitz haben Beethovens sämtliche Violinsonaten aufgenommen
-
„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!