Allein das traditionstrunkene Selbstverständnis der Wiener Philharmoniker ist ein Ereignis: Der wuchtig runde Brahms-Klang, der samtige Streicherapparat, die süffige Tiefenstaffelung, das Schwelgen in Schönheit. Und dann gesellt sich Renaud Capuçon dazu, ein zupackender Virtuose, ein Romantiker auch er, dessen Ton delikate Süße besitzt, der herrlich strömende, spannungspralle Phrasen ausgestaltet, dessen Gefühlsdichte immer geschmackvoll bleibt. Jugendliche Emphase, poetisches Empfinden und intellektuelle Reife gehen bei Capuçon eine magische Melange ein. Und der Franzose harmoniert wunderbar mit den Wienern. Hier spielt nicht einfach ein Spitzensolist begleitet vom besten Brahms-Klangkörper der Welt, hier wird gemeinsam gleichsam eine Sinfonia concertante musiziert, vollkommen gleichberechtigt, mit ganzem Einverständnis, getragen vom selben Atem und dem Gespür für feinste Übergänge.
CD-Rezension Renaud Capuçon
Magische Melange
Allein das traditionstrunkene Selbstverständnis der Wiener Philharmoniker ist ein Ereignis: Der wuchtig runde Brahms-Klang, der samtige Streicherapparat, die süffige Tiefenstaffelung, das Schwelgen in Schönheit. Und dann gesellt sich Renaud Capuçon dazu, ein zupackender Virtuose, ein Romantiker auch er, dessen Ton delikate Süße besitzt, der herrlich strömende, spannungspralle Phrasen ausgestaltet, dessen Gefühlsdichte immer geschmackvoll bleibt. Jugendliche…
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