Der Honig fließt in Maßen. Die Luftlöcher sind nicht wetterwechselgefährdend. Daniel Röhn hat sich auf schwieriges Terrain begeben – mit einer Hommage an Fritz Kreisler. Die Gefahr, sich hier einem Hang zum Kitsch zu verschreiben, mit zu viel Lust am Effekt, ist groß. Und Röhn? Ihn interessieren alle möglichen Hindernisse nicht. Er spielt geradezu kühn daran vorbei. Ob bei den Paganini-, den Schubert- und Tartini-Bearbeitungen oder beim originalen Kreisler. Mit klarem, fokussiertem Ton, flexibel bei plötzlichen Stimmungsumschwüngen, expressiv und dennoch leicht, flink, schlank und ohne ächzende Vibratolast spielt sich Röhn munter durch dieses Potpourri. Wenn man etwas vermisst, dann die Lust am Geheimnis, am ganz Leisen, am Dahinter. Paul Rivinius am Klavier ist in diesen Momenten fast eine Spur mutiger – ein wacher Pianist, dem von Kreisler zu sehr die Begleiterrolle zugewiesen wurde.
CD-Rezension Daniel Röhn
Expressiv und leicht
Daniel Röhn spielt mit klarem, fokussiertem Ton, flexibel bei plötzlichen Stimmungsumschwüngen, expressiv und dennoch leicht
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