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Rezension Dennis Doubin – Getty: Goodbye, Mr. Chips

Sanftes Melodram

In Gordon Gettys „Goodbye, Mr. Chips“ setzen Dennis Doubin und ein hervorragend abgestimmter Sängercast auf die Atmosphäre des Opernstoffs.

vonRoland H. Dippel,

Der amerikanische Unternehmer und Opernkomponist bevorzugt populäre Sujets: Mit „Goodbye, Mr. Chips“ vertonte Gordon Getty den bekanntesten britischen College-Stoff vor „Der Club der toten Dichter“. Dass der Lehrer Mr. Chips in der Entwicklung vom spröden, schüchternen Anfänger zur beherzten, empathischen und beliebten Koryphäe extrem turbulente Loopings von Emotionen, Ambivalenzen und Positionsbestimmungen durchlebt, merkt man im ruhigen und meist lieblichen Strom von Gettys Partitur wenig. Mit Melody Moore, Lester Lynch und Nathan Granner singt eine stimmige Besetzung. Diese lässt sich auf das mit milden Chorälen und fast immer sanften Melodien durchwirkte Melodram professionell ein. Getty verzichtete weitgehend auf dramatisches Potenzial. Dennis Doubin geht es vor allem um Atmosphäre und weniger um das Leben eines zerrissenen Mannes in der bewegten Zeit von 1870 bis 1930.

Dennis Doubin dirigiert das Barbary Coast Orchestra
Dennis Doubin dirigiert das Barbary Coast Orchestra

Getty: Goodbye, Mr. Chips

Lester Lynch (Merrivale), Nathan Granner (Chips), Melody Moore (Kathie), Michael Jankosky (Faulkner), San Francisco Boys Chorus, Barbary Coast Orchestra, Dennis Doubin (Leitung)
Pentatone

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