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Rezension Diana Damrau – Tudor Queens

Leuchtende Perlen

Diana Damrau verkörpert drei verschiedene Königinnen: Anne Boleyn, Maria Stuart und Elisabeth I., jede von ihnen eine Hauptfigur in Donizettis Oper.

vonRoland H. Dippel,

Mit epischer Breite, lyrischer Empathie und erlesener Sorgfalt erklingen diese eindrucksvollen Finalszenen aus der Spätphase des Belcanto. Antonio Pappano und das römische Spitzenorchester führen die geläuterten Seelen Mary Stuarts und Anne Boleyns mit betörenden Klängen ins Jenseits, jene Elizabeths I. in die bittere Vereinsamung. Nach Beverly Sills‘ stählernen Koloratur-Raketen und Edita Gruberovás hauchzarten Vokalgespinsten modelliert jetzt Diana Damrau die in den langen Schlussszenen über die irdischen Katastrophenschauplätze erhabenen Protagonistinnen. Donizettis selten mit einer derart filigranen Konzentration gestalteten Melodiengebilde zwischen den Arien-Teilen, nicht aber die Erhitzungen zu den Schlussattacken bilden, umhüllt von instrumentalem Edelschmelz, das Zentrum der strichlos aufgeführten Finali. Funkelnde Granatsplitter werden zu sanft leuchtenden Perlen.

Diana Damrau
Diana Damrau

Tudor Queens
Donizetti: Arien aus Anna Bolena, Maria Stuarda & Roberto Devereux

Diana Damrau (Sopran), Orchestra e Coro dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio Pappano (Leitung)
Erato

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