Nun also Beethoven. Seit ein paar Jahren setzt Bassist Dieter Ilg auf klassische Inspiration für sein Jazz-Trio. Nicht die schlechteste Quelle, zumal für einen, der nicht nur die sonore Fülle seiner Saiten wohl einzusetzen und Melodien zu singen weiß, sondern obendrein noch Akkorde raffiniert zu zerlegen vermag. Um dann auf immer wieder neue Improvisationsreisen zu gehen – selbst für einen die Freiheit liebenden Jazzer kann eben eine klassische Ausbildung von Nutzen sein. Doch was in den vergangenen Jahren bei Ilgs Ausflügen zu Verdis Otello und Wagners Parsifal Schmackes hatte und der Dramatik wie Lyrik der Originale durchaus gerecht wurde, verläuft sich in seiner jüngsten Aufarbeitung allzu oft in Gefälligkeiten und plätschert ohne wirkliche Spannung dahin – nicht zuletzt, da im Gegensatz zu den Opern hier die diversen Werksquellen von der Mondscheinsonate bis zur Neunten wie ein Beethoven-Potpourri anmuten. Schade, denn melodische wie groovende Substanz hat das Trio zweifellos.
CD-Rezension Dieter Ilg
Sein Beethoven
Trotz melodischer wie groovender Substanz: Das Trio verläuft sich allzu oft in Gefälligkeiten
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