Als das Streichquartett noch eine ganz neue Erfindung war, bot es viel Raum für Experimente. Das zeigt die Hamburger Ratsmusik in ihrer neuesten Einspielung. Denn die Quartette Carl Friedrich Abels stehen nicht nur, wie auch ihr Autor selbst, im interessanten Spannungsfeld zwischen Empfindsamkeit und Klassik. Das Ensemble spielt sie auch in einer Fassung, in der die erste Geige durch Abels Leib-und-Magen-Instrument, die Gambe, ersetzt wird; mit einem überaus inspirierenden klanglichen Ergebnis. Eine Hauptrolle spielt die Gambe auch in zwei Arien Johann Adolph Hasses und Abels, für die die Ratsmusiker sich Sopranistin Dorothee Mields eingeladen haben: Als obligate Begleiterin gibt die Gambe hier 1742 bzw. 1767 virtuose letzte Lebenszeichen von sich, ehe sie für 150 Jahre von der Bühne verschwindet. Von der wunderbaren Eleganz und Leichtigkeit, mit der Dorothee Mields diese Werke singt, hätten sich die Instrumentalisten mehr anstecken lassen können.
CD-Rezension Hamburger Ratsmusik
Für die Seele komponiert
Zwischen Empfindsamkeit und Klassik: Dorothee Mields und die Hamburger Ratsmusik mit Werken von Abel und Hasse
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Die deutsche Sopranistin Dorothee Mields wurde 1971 in Gelsenkirchen geboren, studierte an der Hochschule für Künste Bremen und unterrichtet dort seit 2018 selbst. 2016 heiratete sie den Komponisten Aaron Andrew Hunt und lebt heute in Bremen. Neben ihrem Barockmusik-Schwerpunkt ist Mields auch…
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