Touristen lieben ihr Reiseland oft mehr als dessen Einheimische selbst. Eine solche Leidenschaft zeigt die Lettin Elina Garanča für die iberische Halbinsel und deren (frühere) Einflusszonen. Die von ihr oft gesungene Carmen des Franzosen Bizet inspirierte sie zu überhitzten Urlaubsphantasien. Dabei geht es auch um Selbsterkundungen und nicht nur um Kanzonen, Zarzuela-Lieder oder Piazzollas „Maria de Buenos Aires“, Carmens jüngere und genauso auf Messers Schneide lebende Schwester. Eine Ausnahmestimme erprobt enthusiastisch jauchzende Vibrati und Lockrufe aus brunftiger Kehle. Besonders gefährlich ist das allerdings nicht, denn die musikalische Route folgt korrekt den beschilderten Hauptstraßen, die ebenso brillant ausgeleuchtet sind wie die Höhenregionen von Garančas dramatisch aufblühendem Mezzosopran.
Sol y Vida
Lara: Granada
Traditional: La llorona & Vai lavar a cara
Sandoval: Gracias a la vida
Grieg: T’estimo
Cardillo: Core ’ngrato
Curtis: Torna a Surriento, Non ti scordar ti me & Voce’e sola
Chichon: Musica proibita & El dia que me quieras
Tosti: Non t’amo piu & Marechiare
Piazzolla: Yo sy Maria aus „Maria de Buenos Aires“
Hermida: Lela
Sorozabal: No puede ser aus „La Taberna del Puerto“
Barroso: Brazil
Elīna Garanča (Mezzosopran), Orquesta Filarmonica de Gran Canaria, Karel Mark Chichon (Leitung)
Deutsche Grammophon