Die belgische Pianistin Els Biesemans hat auf einem historischen Flügel von 1835 aus der Werkstatt Aloys Bibers die zwölf Liszt-Transkriptionen von Schuberts Winterreise aufgenommen, außerdem weitere Lied-Bearbeitungen nach Chopin und Mendelssohn. Biesemans deutet diese Werke wie kleine Fantasien, in denen Farben und Stimmungen ständig wechseln. Dabei setzt sie die zahlreichen Vortragsbezeichnungen Liszts sehr genau um, wo nötig auch mit entsprechenden Verzögerungen an den entscheidenden Übergängen. Biesemans beherrscht den Biber-Flügel wie aus dem Eff-Eff, sie weiß genau, wie sie welchen Effekt erzeugen kann, sei es kammermusikalisch intim oder üppig und orchestral wie in Der stürmische Morgen. Vor allem die wichtigen Mittelstimmen kommen hier wunderbar zur Geltung, die Melodie klingt oft glöckchenhaft hell, der Bass wunderbar füllig, stellenweise brodelnd, aber nie stählern oder knallig.
CD-Rezension Els Biesemans
Lied-Fantasien
Liszts Winterreise-Bearbeitung auf einem historischen Flügel aufgenommen und sehr genau umgesetzt
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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