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Rezension Elsa Dreisig – Werke von Rita Strohl

Bereichernde Entdeckungen

Rita Strohl hat um 1900 wundervolle Lieder komponiert. Diese und ein Melodram der Französin sind auf einem gelungenen Doppelalbum mit Elsa Dreisig erschienen.

vonEcki Ramón Weber,

Die Wiederentdeckung einer Künstlerin des Fin de siècle: Die französische Ravel-Zeitgenossin Rita Strohl war Pianistin und Komponistin. Ihre Lieder und Melodramen überraschen mit sehr ausdrucksvollen, farben- und gestenreichen Klavierparts, die mitunter weit über herkömmliche Gesangsbegleitung hinausgehen. Die Linien der Singstimme sind deklamierend und kantabel, jenseits von Opernklischees, vor allem direkt ansprechend. Dieses Repertoire ist eine echte Entdeckung und eine Bereicherung im französischen Liedgut. Sogar eine „Carmen“ hat Strohl geschrieben, allerdings nicht als Oper, sondern als funkelndes Lied im Seguidilla-Rhythmus. Die als kleines Buch gestaltete Doppel-CD dieser Vokalwerke ist eine wahre Schatztruhe. Die Werke werden von Interpreten dargeboten, die dieser Musik in Atmosphäre und Ausdruck, mit Gespür für die Nuancen und Zwischentöne voll und ganz gerecht werden.

Elsa Dreisig
Elsa Dreisig

Rita Strohl – Une Compositrice de la Demesure

Elsa Dreisig (Sopran), Adèle Charvet (Mezzosopran), Stéphane Degout (Bariton), Olivia Dalric (Rezitation), Célia Oneto Bensaid, Florian Caroubi & Romain Louveau (Klavier)
La Boîte à Pépites

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