Klischees sind bekanntlich dazu da, widerlegt zu werden. Da macht auch Erwin Schrott keine Ausnahme. Bei einem lateinamerikanischen Sänger – und noch dazu einem gut aussehenden – erwartet man quasi, dass seine Bühnenfiguren vor Feuer und Leidenschaft brennen. Doch der Uruguayer agiert eher mit Pathos als mit Passion, auch fehlt es ihm an Entschiedenheit, gelegentlich sogar an Autorität. Eine gewisse gestalterische Gleichförmigkeit macht sich beim Hören dieses Albums mit Arien aus französischen Opern, von Verdi, Boito und Puccini sowie zwei besonders gut gelungenen Zarzuela-Ausschnitten breit. Die gesangliche Leistung dagegen ist einwandfrei. Gewiss zählt Schrott nicht zu den brillantesten Sängern, doch spricht sein Bassbariton in der sonoren Mittellage und der (allerdings nicht extremen) Tiefe sicher an, lediglich in der Höhe muss man auch flache und matte Töne hinnehmen.
CD-Rezension Erwin Schrott
Keine Klischees
Klischees sind bekanntlich dazu da, widerlegt zu werden. Da macht auch Erwin Schrott keine Ausnahme. Bei einem lateinamerikanischen Sänger – und noch dazu einem gut aussehenden – erwartet man quasi, dass seine Bühnenfiguren vor Feuer und Leidenschaft brennen. Doch der Uruguayer agiert eher mit Pathos als mit Passion, auch fehlt es ihm an Entschiedenheit, gelegentlich…
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Der Bassbariton Erwin Schrott gehört zu den meistgefeierten Opernsängern der Gegenwart. Er wurde 1972 in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo in eine Arbeiterfamilie mit österreichisch-deutschen Vorfahren hineingeboren. Mit 22 Jahren debütierte Schrott in seiner Heimatstadt als Roucher in Umberto Giordanos Oper „Andrea Chénier“.…
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