Seit Giovanni Antoninis und Cecilia Bartolis Norma ist Bellini auf alten Instrumenten salonfähig. Fabio Biondi geht noch einen Schritt weiter, lässt mit nur sechs ersten Violinen spielen – selbstverständlich mit Darmsaiten – und integriert Harfe und Fortepiano in den Orchesterklang. So sehnig, zum Zerreißen gespannt, waren Bellinis langgestreckte Kantilenen, war seine klassische, auf dem Wechsel von Privatem und Öffentlichem basierende Dramaturgie wohl selten zu hören. Der Zuhörer mag in den Titelpartien vollere Stimmen gewohnt sein. Aber Valentina Farcas liefert mit schlanken, nie brüchigen Melodiebögen eine erstklassige Giulietta ab. Und Viveca Genaux setzt ihr umstrittenes, kühl-körniges Timbre expressiv und hochmusikalisch ein – nicht selten bewegend. Einzig Davide Giusti als Tebaldo singt mit urgesundem Tenor zu direkt und pauschal und fällt so aus dem stilistischen Rahmen.
CD-Rezension Fabio Biondi
Ein Schritt weiter
Erstklassig: So zum Zerreißen gespannt waren Bellinis langgestreckte Kantilenen wohl selten zu hören
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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