Der Geiger Robin Peter Müller ist auf interessantes Notenmaterial gestoßen. Und zwar in der Dresdner Staats- und Universitätsbibliothek aus dem berühmten „Schrank II“, der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Dresdner Hofkirche. Es darf spekuliert werden, denn wer die Werke komponiert hat, ist bis heute nicht geklärt. Die handschriftlich überlieferten Instrumentalwerke stammen zum großen Teil aus dem Nachlass des Konzertmeisters Johann Georg Pisendel (1687–1755). Sechs Violinkonzerte anonymer Komponisten im Geiste der Dresdner Hofkapelle hat Müller, der gleichzeitig Künstlerischer Leiter des La Folia Barockorchesters ist, ausgewählt, teilweise rekonstruiert und zusammen mit seinem Orchester eingespielt. Diese Arbeit ist an sich schon beachtlich. Doch glücklicherweise trifft hier Entdeckergeist auf höchste Kunstfertigkeit. Die Musiker haben sich auf dieses Abenteuer eingelassen: Überaus virtuos interpretieren sie die unbekannten Werke im französischen, italienischen und sächsischen Stil. Geheimnisvoll und energiegeladen das A-Dur-Konzert, überschäumend und effektvoll das d-Moll-Konzert, majestätisch und effektgeladen das D-Dur-Konzert, tänzerisch und verspielt das F-Dur-Konzert, tiefgründig und experimentell das a-Moll-Konzert. Hier kommt garantiert keine Langeweile auf!
Rediscovered Treasures from Dresden
Anonymus (Schrank II des Archivs der Dresdner Hofkirche – 18. Jahrhundert): Violinkonzerte A-Dur, d-Moll & a-Moll, Konzert D-Dur für Violine, 2 Oboen, 2 Hörner, Fagott, Streicher & B. c. & Konzert F-Dur für 5 obbligati
Robin Peter Müller (Violine), La Folia Barockorchester
dhm