Eine editorische Tat wird zur interpretatorischen Großtat: Meyerbeers letzte Oper stellt Frank Beermann in ihrer ungekürzten Urfassung vor – als Vasco de Gama und nicht als Die Afrikanerin, so der Titel, unter dem die Oper seit 1865 von Paris aus ihren Siegeszug antrat. Hier nun bezieht das Werk seine exotische Erotik aus Indien statt aus Afrika, gewinnt wirkliche dramaturgische Plausibilität und ist in seiner ganzen Qualität zu genießen. Die mitreißende Melodik, die gut bis grandios gebauten Ensembles, die prachtvollen Chöre, die effektvoll packenden Steigerungszüge werden in bebender Intensität und maximaler Präzision ausmusiziert. In der Titelpartie glänzt Bernhard Berchtold mit der sicheren Voix mixte seines flammendem Tenors. Claudia Sorokina singt die Sélika mit enormer Spinto-Dringlichkeit, Guibee Yang ihre Gegenspielerin Inès mit entzückend mädchenhafter Sopranlyrik.
CD-Rezension Frank Beermann
Großtat für Meyerbeer
Mitreißende Melodik und prachtvolle Chöre: Frank Beermann stellt Meyerbeers letzte Oper in ungekürzter Urfassung vor
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Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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