Sie ist jung, hübsch und kann auf dem Cello bereits (fast) alles: kein Wunder also, dass die Deutsche Grammophon die Holländerin Harriet Krijgh als Exklusivkünstlerin unter Vertrag genommen hat – schließlich hat ihre ältere Kollegin Sol Gabetta erfolgreich vorgemacht, wie man mit Cellomusik ein großes Publikum erreichen kann. Ein großer Erfolg war dabei Gabettas Vivaldi-Projekt, und auch die Deutsche Grammophon und Krijgh probieren es bei ihrem Erstling nun mit Vivaldi. Die Chancen, dass das klappt, stehen gut, denn Krijgh spielt mit ähnlich viel Temperament und Hingabe wie Gabetta, kann aber dabei nicht kaschieren, dass sie mit barocker Artikulation und Klanggebung mitunter etwas fremdelt. Manchmal klingt das, den raschen Tempi zum Trotz, eher nach Mozart als nach Barock, wozu die vor allem dynamisch eher pauschal agierende Amsterdam Sinfonietta einen gewichtigen Teil beiträgt.
Vivaldi
Cellokonzerte RV 401, 412 & 423
Konzert für Violine, Cello & Streicher RV 547
Konzert für 2 Celli & Streicher RV 531
Cum dederit aus „Nisi Dominus“ RV 608
Largo aus Sonate für Violine & Cello RV 83
Harriet Krijgh (Violoncello), Amsterdam Sinfonietta, Candida Thompson (Violine & Leitung)
Deutsche Grammophon