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Rezension Heinz Holliger – Zwiegespräche

Klingende Freundschaft

Heinz Holliger hat kein eitles Selbstporträt erstellt, sondern eine vielschichtige, klug gestaltete Dokumentation der Freundschaft zu György Kurtág.

vonEcki Ramón Weber,

Am 21. Mai ist er achtzig Jahre alt geworden: der Oboist, Komponist, Dirigent und Lehrer Heinz Holliger. Doch der feinsinnige und intellektuelle Künstler hat zu diesem Anlass bei seinem Stammlabel ECM kein eitles Selbstporträt erstellt, sondern eine vielschichtige, klug gestaltete Dokumentation der Freundschaft zum Kollegen György Kurtág, mittlerweile 83. Beide verbindet biografisch und künstlerisch sehr viel, nachzuhören im musikalischen Reigen dieses Albums, das vorwiegend aus Miniaturen besteht: Soli und Duette für Holligers Instrumente Oboe und Englischhorn, aber auch für Klarinetten, Klavier und Stimme. Stücke, die sämtliche Bereiche menschlichen Empfindens und Erlebens umfassen, teils sehr persönliche Widmungen, etwa Kurtágs „… für Heinz …“, geschrieben nach dem Tod von Holligers Ehefrau Ursula. Die brillante Spielkultur Holligers und seiner Kollegen zieht einen magisch an. Ein Füllhorn voller betörender Preziosen, in deren Klängen man immer wieder versinken möchte.

Heinz Holliger
Heinz Holliger

Zwiegespräche
Kurtág: Ein Brief aus der Ferne an Ursula, Für Heinz, Schatten, Rozsnyai Ilona in Memoriam, Einen Augenblick lang (Versionen für Oboe solo & Kontrabass-Klarinette solo), Versetto, Desert, Kroo György in Memoriam, Der Glaube, Summaia a B. P., Ein Sappho-Fragment, Hommage à Tristan & In Nomine
Holliger: Sonate für Oboe solo, Berceuse pour M., Die Ros, 7 Poemes „Airs“(mit den von Philippe Jacottet gesprochenen Versen), Oiseaux & Hommage à Elliot Carter

Heinz Holliger (Oboe, Englischhorn & Klavier), Marie-Lise Schüpbach (Englischhorn & Oboe), Sarah Wegener (Sopran), Ernesto Molinari (Bassklarinette & Kontrabass­klarinette), Philippe Jaccottet (Rezitation)
ECM

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