Die Komponisten-Entsorgung im kollektiven Gedächtnis weniger Jahrhunderte ist enorm. Einer der Vergessenen ist Ignaz von Beecke, von dessen einstigem Ruhm als Pianist und Komponist nichts geblieben ist. Nun haben Pianistin Nataša Veljković, das Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau und Johannes Moesus zwei seiner Klavierkonzerte ersteingespielt, die vermutlich 1780 bzw. 1785 entstanden sind. Sie rücken die Rolle des Pianisten nicht demonstrativ in die eines Virtuosen, sondern zielen auf eine Verschmelzung von Klavier und Orchester. Nataša Veljković durchleuchtet diese Werke auf helle, liebliche Weise, geläufig, geschmeidig, aber – wie ihr Partner Johannes Moesus am Pult – ohne großen dramatischen Gestus. Den braucht es auch nicht unbedingt, und das ist vielleicht einer der Gründe dafür, warum von Beecke vergessen wurde, all seiner gefälligen Ideen zum Trotz.
Ignaz von Beecke:
Klavierkonzerte F-Dur & D-Dur
Andante-Satz zu einem Klavierkonzert D-Dur
Nataša Veljković (Klavier), Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau, Johannes Moesus (Leitung)
cpo