Mit dem ersten Teil von „The Secret Fauré“ haben sich das Sinfonieorchester Basel und sein Chefdirigent Ivor Bolton mehr oder minder vergessener Orchesterlieder und Suiten des französischen Komponisten angenommen. Nun präsentieren Orchester und Dirigent Orchesterwerke, die vom Komponisten ganz schlicht mit „Berceuse“, „Romance“ oder „Élégie“ betitelt wurden. Wobei: Schlicht ist hier nichts auf diesem Album, auch wenn Fauré freilich mit der vermeintlichen Einfachheit ein so meisterhaftes Spiel treibt. Denn oberflächlich betrachtet erfüllt beispielsweise erwähnte „Élégie“ genau das, was man von dieser Gattung erwartet: ein hoch emotionales Klagelied voller Schwärmereien. Und doch steckt in diesem Werk zeitgleich eine vornehme Zurückhaltung. Ungebändigte emotionale Ausbrüche waren Faurés Sache nicht, in dessen schwebenden Harmonien stets etwas Fragendes, Verunsichertes mitschwingt. Und genau das erreichen Bolton und seine Basler so vortrefflich: Man lässt sich fallen in den noblen Schönklang dieser orchestralen Kleinodien, und doch bleibt immer eine innere Unruhe bestehen.
The Secret Fauré II
Romance für Violine & Orchester op. 28
Ballade für Klavier & Orchester op. 19
Élégie für Violoncello & Orchester op. 24
Masques et Bergamasques-Suite op. 112
Pavane op. 50
Allegro aus „Suite d’Orchestre“ F-Dur op. 20
Axel Schacher (Violine), Antoine Lederlin (Violoncello), Oliver Schnyder (Klavier), Sinfonieorchester Basel, Ivor Bolton (Leitung)
Sony Classical