Das „Stabat Mater“ ist ein mittelalterliches Gedicht, das die Leiden der unter dem Kreuz Jesu stehenden Gottesmutter beschreibt. Der Verfasser ist unbekannt. Doch durch zahllose Vertonungen von Orlando di Lasso und Alessandro Scarlatti über Giovanni Battista Pergolesi, Franz Schubert und Giuseppe Verdi bis ins 20. und 21. Jahrhundert hat es Unsterblichkeit erlangt. Auch Antonio Vivaldi fühlte sich um 1727 zu einer Komposition für Alt, Streicher und Continuo inspiriert, die der polnische Countertenor Jakub Józef Orliński und die Capella Cracoviensis unter Leitung von Jan Tomasz Adamus eingespielt haben. Der volltönende, kernige Klang des Counters unterscheidet sich von den eher ätherischen Stimmen vieler seiner Kollegen und erinnert fast an eine Altistin. Aber eben nur fast, denn das männliche Timbre ist gleichwohl unverkennbar. Diese Stimme fasziniert. Orlińskis ausdrucksvolle Gestaltung tut ein Übriges hinzu – und findet ihr Pendant in der subtilen Interpretation des Barockensembles (1. und 2. Geige, Bratsche, Cello, Kontrabass, Theorbe sowie Adamus an der Orgel).
Vivaldi: Stabat Mater
Jakub Józef Orliński (Countertenor), Capella Cracoviensis, Jan Tomasz Adamus (Leitung)
Erato