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Rezension Janine Jansen – Violinkonzerte von Sibelius & Prokofjew

Lyrische Geschwister

Janine Jansen findet in den Violinkonzerten von Prokofjew und Sibelius lyrische Geschwister.

vonChristoph Vratz,

Wenn im langsamen Satz des Violinkonzerts von Jean Sibelius das Soloinstrument einsetzt, dominieren dunkle, warme Farben. Janine Jansen spielt das lyrisch und melancholisch zugleich, aber nie ins Extreme verlagernd. Klaus Mäkelä dirigiert das Oslo Philharmonic Orchestra umsichtig. Das Tempo ist betont langsam, wie von Sibelius gewollt. Dynamische Steigerungen ergeben sich anfangs nur im Mikrobereich. Umso deutlicher der Kontrast später zum nervös rhythmisierten Finale. Neben dem Sibelius-Konzert enthält die neue Aufnahme auch das erste Violinkonzert von Prokofjew. Auch hier beweist Jansen im Eingangssatz ihre lyrischen Qualitäten und ihre erzählerischen Fähigkeiten, wenn sie mühelos verschiedene Tonregionen miteinander verbindet, schnurrend die Triller platziert. Keck und klar gelingt das Scherzo, arios geprägt das Finale. Auch hier bietet das Osloer Orchester ein Pendant mit viel Klanggespür.

Janine Jansen
Janine Jansen

Sibelius: Violinkonzert, Prokofjew: Violinkonzert Nr. 1

Janine Jansen (Violine), Oslo Philharmonic Orchestra, Klaus Mäkelä (Leitung)
Decca

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