Den Deckel des Flügels mit einem Gemälde von Goya verziert! Hübsche Idee fürs Cover dieses Albums mit den „Goyescas“ von Enrique Granados. Javier Perianes hat diesen rund einstündigen Klavierzyklus komplett aufgenommen – eine überaus gelungene Deutung, voller Farben, Zwischentöne, mit rhythmischen Feinheiten und spanischem Temperament. Wo andere Pianisten zu mehr Zögern und Weichzeichnen neigen, demonstriert Perianes eine Entschlossenheit, die auf genauer Kenntnis dieser Musik beruht. Er verzichtet, anders als etwa Alicia de Larrocha, auf einige Verzögerungen, spielt insgesamt stringenter. Das mag auf den ersten Eindruck weniger empfindsam klingen, doch Perianes weiß genau, wann er wo er wie welche Umschwünge herbeiführt. So ist ein klangintensives Album entstanden, das, ergänzt am Ende um „El Pelele“, Leidenschaft und Melancholie miteinander verbindet, aber Granados‘ Musik nie sentimentalisiert.
Granados: Goyescas op. 11 & El Pelele
Javier Perianes (Klavier)
harmonia mundi