Schon seine erste CD mit Sinfonien und Bläsersonaten von Carl Philipp Emanuel Bach war ein Paukenschlag, dem das Ensemble Resonanz nun mit zwei Cellokonzerten und einer Streichersinfonie einen weiteren folgen lässt. Es ist Musik aus jener Übergangszeit zwischen Barock und Klassik, in der sich das Bürgertum unter dem Geist der Aufklärung zu emanzipieren beginnt und das individuelle Gefühl an Bedeutung gewinnt. Selbst wenn sie weniger komplex und vielleicht auch weniger „tief“ ist als die von Carl Philipp Emanuels Vater, Johann Sebastian, so ist sie doch brillant gemacht – und dass man gerade in den schnellen Sätzen den Sturm des Aufbruchs so deutlich spürt, liegt auch an dem fabelhaften Cellisten Jean-Guihen Queyras, der in perfektem Einklang mit dem wie entfesselt spielenden Orchester agiert. Nur der etwas wenig präsente Klang der Aufnahme trübt leicht das ansonsten perfekte Bild.
C. P. E. Bach: Cellokonzerte & Sinfonie G-Dur H 648/Wq 173
Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Ensemble Resonanz, Riccardo Minasi (Leitung)
harmonia mundi