Rezension Jean-Guihen Queyras – J. S. Bach: Cellosuiten

Frei

Zum zweiten Mal hat Jean-Guihen Queyras sämtliche Cellosuiten von Johann Sebastian Bach eingespielt. Das Ergebnis ist voller Tiefe und Charme.

vonChristoph Vratz,

In der Gigue der ersten Cello-Suite wechseln kurze und lang geformte Töne einander in rascher Abfolge ab. So entsteht eine Mischung aus Tanz und Dialog. Jean-Guihen Queyras hebt diesen Charakter mustergültig heraus. Er hat nach 2007 nun seine zweite Einspielung der sechs Bach-Suiten vorgelegt, inspiriert durch eine szenische Choreografie von Anne Teresa de Keersmaeker. Der aus dieser Zusammenarbeit erwachsene Film von 2022 ist auf einer beigefügten Bluray zu sehen. Queyras macht aus jedem der kurzen Tanzsätze, denen jeweils ein Prélude vorangestellt ist, eigene Erzählungen voller Tiefe und voller Charme. Er schmeichelt, er bohrt und singt. Er weiß um die Freiheiten, die er sich erlauben kann, und fügt sie gleichzeitig in die Grenzen des Verträglichen. Die Musik bleibt dabei jederzeit klar, die Verläufe besitzen eine innere Logik und wirken stellenweise doch unberechenbar.

Jean-Guihen Queyras
Jean-Guihen Queyras

J. S. Bach: Cellosuiten Nr. 1-6 BWV 1007-1012

Jean-Guihen Queyras (Violoncello)
harmonia mundi

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

„Glass Two“ – Minimalismus trifft Klangvielfalt

Pascal Schumacher & Danae Dörken interpretieren Philip Glass dank  Vibraphon & Klavier aufregend neu.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!