Sie kennen und schätzen sich, treten gemeinsam auf – und nun haben sie sich gemeinsam zu Aufnahmezwecken zurückgezogen. András Schiff und Jörg Widmann blicken auf die beiden späten Klarinettensonaten von Johannes Brahms. Das Zusammenspiel ist symbiotisch. Da passt kein Härchen zwischen die beiden. Wenn am Ende der CD das „Vivace“ aus der f-Moll-Sonate klingt, wirkt das so heiter, so keck, aber nie plump übermütig, dass man glauben möchte, hier habe der alternde Komponist seinen Frieden mit sich und der Welt gemacht. Wobei natürlich das Moment des Melancholischen nicht fehlen darf. Man hört auf dieser CD viele feingezogene Linien, abgewogene Rhythmen und vor allem eine Palette voller Farben. Zusätzlich bietet die Aufnahme Widmanns „Intermezzi“, die sich an Brahms anlehnen. Schiff hat sie mehrfach im Konzert gespielt und präsentiert sie nun in einer sehr ausgewogen poetischen Einspielung.
Brahms: Klarinettensonaten
Widmann: Intermezzi Nr. 1-5
Jörg Widmann (Klarinette), András Schiff (Klavier)
ECM