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Rezension Johannes Pramsohler – A Cembalo certato e Violino solo

Barocke Meisterklasse

Geiger Johannes Pramsohler und Cembalist Philippe Grisvard ergründen Violinsonaten im Spannungsfeld Johann Sebastian Bachs.

vonSabine Näher,

Dieser 3er-CD-Box liegt folgende Konzeption zugrunde: Jeweils zwei von Bachs sechs Sonaten für Violine und obligates Cembalo (BWV 1014-1019) werden Werken anderer Meister der Zeit gegenübergestellt. Auf der ersten CD sind das der vier Jahre ältere Georg Philipp Telemann und die eine Generation jüngeren Komponisten Johann Adolph Scheibe und Christoph Schaffrath, auf der zweiten CD neben Scheibe der fünf Jahre ältere Johann Gottlieb Graun, auf der dritten CD tritt Bachs 1714 geborener Sohn Carl Philipp Emanuel hinzu. Bachs Sonaten zeichnet aus, dass das Tasteninstrument nicht als Begleitung, sondern als gleichberechtigter musikalischer Partner eingesetzt ist. Seine hier verwendete Technik des Triosatzes wurde zum Ideal der Kammermusik in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und galt als Prüfstein für jeden Komponisten. Der französische Cembalist Philippe Grisvard und der aus Südtirol stammende Barockgeiger Johannes Pramsohler stellen die Werke in einen Kontext, der zeigen soll, welche Anregungen sie Bachs Zeitgenossen gaben, um so das „Spannungsfeld zwischen partieller Nachahmung, bewusster Distanzierung und fruchtbarer Weiterentwicklung“ zu verdeutlichen. Sozusagen Klang gewordener Musikunterricht auf höchstem interpretatorischem Niveau.

Johannes Pramsohler

A Cembalo certato e Violino solo
Werke von J. S. Bach, C. P. E. Bach, Telemann, Scheibe, Schaffarth & Graun

Johannes Pramsohler (Barockvioline), Philippe Grisvard (Cenbalo)
Audax Records

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