Welch ein hoch attraktiver Gralssucher ist dieser Jonas Kaufmann! Er singt mit vor viriler Kraft strotzender, baritonal grundierter Tenor-Erotik, geht vollends auf in der Partie des Parsifal, die derzeit nicht besser zu besetzen ist. Ähnliches gilt für den überragenden Bass René Pape, auch er ein New Yorker Publikumsliebling. Den gigantischen Part des Erzählers Gurnemanz legt er wortklar und höchst differenziert, pastos, doch ohne Pathos und Altväterlichkeit an. Die im Saal der Met überwältigende Bildmacht der Inszenierung mit ihren eindrucksvollen, farblich changierenden Wolken-Videos freilich enttäuscht auf DVD. Denn Regisseur François Girard ersetzt zwar Otto Schenks romantischen Naturalismus der Vorgängerproduktion durch einen heutigen Realismus, ohne aber seine Übertragung in der Personenregie zu beglaubigen. Die bleibt bieder, ohne psychologische Feinarbeit, die Figuren gehen uns einfach viel zu wenig an.
DVD-Rezension Jonas Kaumann – Wagner: Parsifal
Die große Show des Jonas K.
Jonas Kaufmann überzeugt als Parsifal – ganz im Gegensatz zu François Girards blasser Personenregie
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Lockenkopf und Dreitagebart: The Daily Telegraph bezeichnete ihn als „World’s greatest tenor“ und Le Monde als „Wundertenor“. Jonas Kaufmann hält die Opernwelt in Atem. Seit seinem Debüt an der Metropolitan Opera 2006 in „La traviata“ gehört Jonas Kaufmann zu den Topstars der…
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