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CD Rezension Julia Lezhneva – Opera Arias von Carl Heinrich Graun

Staunenswert

Ambitioniertes und überzeugendes Projekt: Julia Lezhneva und Concerto Köln interpretieren vergessene Opern-Arien von Carl Heinrich Graun

vonJulia Hellmig,

Carl Heinrich Graun, nicht zu verwechseln mit seinem älteren Bruder Johann Gottlieb Graun, mit dem zusammen er auch einige Zeit am Hofe des späteren Königs Friedrich des Großen wirkte, zählte seinerzeit zu den bedeutendsten Vertretern der italienischen Barockoper. Wie viele seiner Kollegen ereilte auch ihn das Schicksal etwas in Vergessenheit geraten zu sein. Julia Lezhneva verbrachte deshalb selbst viele Stunden mit der Sichtung von archiviertem Notenmaterial und förderte dabei etliche musikalische Schätze zu Tage. Das Ergebnis sind die schönsten Arien aus acht Opern, darunter elf Weltersteinspielungen. Mal gefühlvoll, mal feurig: Die russische Sopranistin singt derart überzeugend, dass sich beim Hören einer jeder Arie immer neue opulente Opernszenen formen – im Booklet sind zum besseren Verständnis die Texte abgedruckt. Concerto Köln agiert dabei gewohnt pointiert, spritzig und intensiv als Partner auf Augenhöhe. Es scheint sogar, als verstärken sich Solistin und Orchester noch gegenseitig. Julia Lezhneva ist der Meinung, dass Graun es auf jeden Fall verdiene aufgeführt zu werden. Hoffentlich wird sich dieser Wunsch bald erfüllen!

Carl Heinrich Graun: Opera Arias
Arien aus L’Orfeo, Iphigenia in Aulis, Coriolano, Armida, Il Mithridate, Cilla, Rodelinda, Regina de’Langobardi & Britannico

Julia Lezhneva (Sopran), Concerto Köln, Mikhail Antonenko (Leitung)
Decca

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